1934 wurden nach dem Dollfuss-Putsch nicht nur die Sozialdemokratische Partei, sondern auch die vielen Arbeiter-Vereine sofort verboten und für behördlich aufgelöst erklärt.
Dem Umstand dieser rigorosen Politik verdanken wir auch Kenntnis über einige Steinbrunner Vereine dieser Zeit, die in Vergessenheit geraten sind.
Der Stände-Staat-Diktatur ging bei der Ausschaltung von politischen Gegnern radikal vor. Viele Vereinsauflösung mussten schon nach wenigen Wochen zurückgenommen werden, weil auch „unpolitische“, regime-nahe und katholische „Arbeiter-Vereine“ verboten worden waren.
So wurde schon im März 1934 der „Arbeiter-Alpine-Gebirgstrachten-Erhaltungs- und Volkstänzerverein „D´Wanderer“ in Stinkenbrunn“ verboten. Die besondere Mischung von „Alpine Gebirgstrachten“ und „Volkstänzerverein“ in einem „Arbeiter-Verein“ zeigt, dass es sich um keinen sozialdemokratischen Verein gehandelt hat; der Verein wurde daher schon im Juni 1934 wieder zugelassen. Ähnlich ging es auch „Arbeiter-Unterstützungsverein in Stinkenbrunn“, bei dem allerdings offenbar die Vereinsführung vor der Wiederzulassung im Juni 1934 ausgetauscht worden war.