Im Jänner 1912 meldete eine Badener Zeitung:
Mödling (Unfälle.) — Beim Absteigen von einem Leiterwagen stürzte am 7. d. M. der Dienstmann Georg Fröhlich in Stinkabrunn so ungeschickt, daß er eine Zerrung des rechten Sprunggelenkes erlitt und sich ins Krankenhaus begeben mußte.
Warum es diese im Vergleich wenig spektakuläre Unfallgeschichte in eine Zeitung geschafft hat, ist nicht bekannt. Der Unfall dürfte aber – entgegen der Formulierung „in Stinkabrunn“ – in Mödling passiert sein.
Die Geschichte zeigt allerdings, wie viele SteinbrunnerInnen in der Monarchie ihr Geld verdienten: Als Hilfs- und Dienstpersonal im benachbarten Österreich im Großraum Wien. Steinbrunn gehörte zwar zum Königreich Ungarn. Begabte Kinder wurden in Ödenburg zur Schule geschickt, junge Männer rückten in der Regel in die Honved-Kaserne in Ödenburg ein. Wirtschaftlich orientierte man sich aber stark Richtung Wien und Wiener Neustadt, sei es für den Verkauf der landwirtschaftlichen Produkte wie Eier und Gemüse oder für Dienstleistungen.