Chemisches, Physikalisches, Biologisches zum Steinbrunner See

Im Jahr 2015 hat das Amt der burgenländischen Landesregierung und das Gesundheitsministerium ein Badegewässerprofil des Steinbrunner Sees erstellt. Darin finden sich einige interessante Fakten.

  • Der Steinbrunner See hat eine eigene Identitätsnummer: AT1120001800130010
  • Der Steinbrunner See ist neben dem Neusiedler See der einzige See des Burgenlandes, der nicht zur Gänze auf burgenländischem Landesgebiet liegt.
  • Der See wird nicht – wie viele glauben – hauptsächlich vom Grundwasser gespeist, sondern von Niederschlägen! Das hat zur Folge, dass sich vor allem Niederschläge und nach Niederschlägen zufließendes Wasser aus der Umgebung auf die Hydrologie des Sees auswirken (siehe unten).
  • Systematisch ist der Steinbrunner See ein sogenannter „Tagebaurestsee„. Typologisch ein „Bergbausee in der Bioregion Östliche Flach- und Hügelländer“.
  • Er weist bei einer Oberfläche von 5,2 Hektar eine maximale Tiefe von derzeit 24 Meter auf, ursprünglich bis zu 28 Meter. Beachte: Die mittlere Tiefe beträgt 20 Meter – der See gleicht einem riesigen Topf mit steilen Uferwänden.
  • Behördliches: Hunde und andere Haustiere sind am Badegewässer verboten. Die maximale Besucherzahl liegt bei rund 1000 Personen. Es gibt eine Badeordnung.
  • Wasserrechtliches: Der Steinbrunner See ist aufgrund seiner Entstehung und Hydrologie rechtlich kein Oberflächenwasserkörper gemäß Wasserrahmenrichtlinie (WRRL).
  • Die bisher höchste gemessene maximale Wassertemperatur an der Oberfläche betrug 25 Grad Celsius.
  • Wasserqualität: ausgezeichnet (3 Sterne).
  • Gespeist wird der See hauptsächlich durch Niederschläge. Der Einflussbereich des Badegewässers wird überwiegend landwirtschaftlich genutzt und ist vergleichsweise riesig: Er reicht über die sogenannte „Remise“ im Westen des Sees bis zum Mitterberg, im Süden fast bis zum Pöttschinger See, im Nordwesten bis zu den Schluchtäckern in Zillingdorf. Wird auf den Feldern  Jauche aufgebracht, kann das das Wasser des Sees belasten. Zur Belastung des See kann es vor allem im Zuge von Regenfällen kommen, wenn Niederschlags-/Oberflächenwasser in den See gespült wird.
  • Hydrologisches: Der Wasserkörper des Sees ist stark geschichtet. Die Sprungschicht liegt in etwas 7 Metern Tiefe, darunter fällt die Wassertemperatur sofort auf 4 bis 5 Grad Celsius ab. In rund 10 Meter Tiefe ist kein Sauerstoff mehr nachzuweisen. Die Ursache dafür ist, dass der See im Herbst und im Frühjahr nicht durchmischt wird, obwohl in dieser Zeit der gesamte Wasserkörper eigentlich die gleiche Temperatur (4-5 Grad Celsius) hat. Dieses Phänomen ist eine Folge der Entstehung des Sees aus einem Braunkohletagbau. Durch den Einsatz des TIBEAN Tiefenbelüftungssystems hat sich die Sauerstoff-Konzentration im See und damit seine Hydrologie deutlich gebessert.
  • Biologisches: Limnothrix planctonica, eine fädige Blaualge, ist die vorherrschende Art im Phytoplankton des Sees: Ihr Anteil am Gesamtbiovolumen beträgt zwischen 36 und 95 Prozent (Erhebungen aus den Jahren 2003-2005).

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