Der Winter als tödliche Gefahr

Schnee, Schneestürme und bittere Kälte – so, wie wir sie heute nicht mehr erleben. Im 19. Jahrhundert sorgten regelmäßig extreme Wintertage für gefährliche Situationen und Tod durch Erfrieren. Schon einmal wurde in diesem Blog von einem solchen tödlichen Unfall im Jahr 1853 berichtet.

Hier sollen zwei weitere tragische Fälle anhand von Zeitungsmeldungen vorgestellt werden:

(Jänner 1891):

(Der Winter.) Aus Oedenburg wird uns berichtet : Erst jetzt langen dir Meldungen ein, wie viele Leute dem in der Vorwoche herrschenden Schneesturm zum Opfer gefallen sind. Der Bäckergehilfe Kaspar Adura aus Stinkenbrunn war trotz aller Abmahnungen nicht zu bewegen, den einmal gefaßten Entschluß, nach Eisenstadt eine Fußpartie tu unternehmen, auszugeben. Adura brach auf halbem Weg total erschöpft zusammen und wurde als Leiche ausgefunden.

Anmerkung: Adura gehörte zu einer aus Ödenburg stammenden Familie, die in Steinbrunn bis in die Zwischenkriegszeit ein Gasthaus und Fleischhauerei betrieb.

(Dezember 1894):

Neue Freie Presse: (Das erste Opfer des Winters.) Wie uns aus Lichtenwörth bei Wiener-Neustadt geschrieben wird, hat der diesjährige Winter bereits ein Menschenleben gefordert. Der auf dem hiesigen Friedhofe als Knecht bedienstete Thomas Rivarß aus Stinkenbrunn, Vater von sechs Kindern, ging verflossenen Sonntag von hier weg, um sich zu seiner Familie zu begeben. Er kam jedoch nicht nach Hause und wurde zwischen Pöttsching und Stinkenbrunn neben dem Wege erfroren aufgefunden.

Pester Lloyd: Oedenburg, 30. November. (Orig. – Telegr.) Der herrschaftliche Knecht Thomas Ribits wurde heute zwischen Pötsching und Stinkenbrunn auf freien, Felde erfroren aufgefunden.

Anmerkung: Der Name des Erfrorenen in der „Neuen Freien Presse“ wurde falsch zitiert, es handelt sich um Thomas Ribits.

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