Das moderne Zeug hieß „öffentliche Sprachstelle“ und „Fernsprechvermittlungsamt“: Ab Juli 1927 war Steinbrunn der großen, weiten Welt näher. Das erste öffentliche Telefon wurde in Betrieb genommen.
Am Montag, 4. Juli 1927, wurde das neu errichtete Fernsprechvermittlungsamt samt öffentlicher Sprachstelle im Postamt Stinkenbrunn dem Verkehr übergeben.
Gleichzeitig wurde der Telegraphendienst am Fernsprecher aufgenommen. Damit war es möglich, am Postamt Telegramme aufzugeben oder sich Telegramme direkt nach Steinbrunn schicken zu lassen.
Interessant sind die Öffnungszeiten des Fernsprechers, damals noch Amtsstunden genannt: Montag bis Samstag 8 bis 11 und 14 bis 17 Uhr, Sonntag (!) 9 bis 10 und an Feiertagen sogar von 8 bis 11 Uhr.
Der Grund für die Sonntagsöffnung ist einfach erklärt: Schließlich wollte man Kunden und die Verwandtschaft am Telefon auch erreichen: Das ging am besten an Sonn- und Feiertagen, wo niemand in der Arbeit war und rasch zum Postamt laufen konnte.
Quelle: Wiener Zeitung vom 2. Juli 1927, Seite 5.