1836 starb der Stinkenbrunner Fuhrmann Andreas Flek in Slowenien. Über seine Person ist wenig bekannt – außer die Umstände seines Todes
Am 31. März 1836 stand im Steiermärkischen Amtsblatt:
„Convocation nach Andreas Flek, Großfuhrmann von Stinkenbrunn in Ungarn.
Von dem Ortsgerichte der Herrschaft Oberpulsgau in Untersteyer werden hiermit alle Jene, die entweder als Gläubiger oder Erben an den Verlaß des hier am 20. Jänner 1835 verstorbenen Großfuhrmanns und Unterthans der Herrschaft Hornstein in Ungarn, Andreas Flek, einen Anspruch zu haben vermeynen, oder zu demselben etwas schulden aufgefordert, bey der auf den 18. April 1836 Vormittags um 9 Uhr in hiesiger Amtskanzley angeordneten Tagsatzung ihre Ansprüche anzumelden und zu erweisen oder ihre Schulden anzugeben; widrigenfalls nach Vorschrift des allgemeinen bürgerl. Gesetzbuches §. 814 ohne Rücksicht auf Erstere das Amt gehandelt, gegen Letztere aber im Klagwege eingeschritten werden würde.
Ortsgericht Herrschaft Ober-Pulsgau, am 29. Februar 1836.“
- Ober-Pulsgau ist heute Zgornja Polskava in Slowenien, die Region um Maribor gehörte in der Monarchie zur (Unter)Steiermark. Pulsgau lag an einer wichtigen Hauptroute zwischen Maribor (Marburg) und Zagreb (Agram).
- Es ist daher davon auszugehen, dass Andreas Flek als Fuhrmanns-Unternehmer gerade beruflich in Slowenien unterwegs war, als er starb. Traditionell wurde vor allem Vieh zwischen den Kronländern gehandelt.
- Sein Tod löste nun eine komplizierte und weitreichende Amtshandlung aus: Da Flek als Händler und Unternehmer sicher viele Geschäfte tätigte – und offenbar bis nach Kroatien unterwegs war – wurde an seinem Sterbeort in Slowenien eine Verhandlung angesetzt, wo alle Gläubiger und Schuldner von Flek ihre Ansprüche und Schulden an Flek vorbringen sollten. Das wird vor allem seine Gläubiger getroffen haben: Wer sich nicht meldete, musste sein Geld nämlich mühevoll über ein Gerichtsverfahren (=Rechtsweg) eintreiben.
Quelle: Steiermärkisches Amtsblatt zur Grazer Zeitung, Nr 52, Donnerstag, 31. März 1836; 185 f.