Wir feiern 2015 ein kleines Jubiläum: 90 Jahre Elektrifizierung in Steinbrunn. Schon seit 1905 hatte die Werksiedlung Strom, da man dort für das Bergwerk Leitungen gelegt hatte. Elektrischen Strom für das Dorf gab es erst 20 Jahre später – die Elektrifizierung war eines der ersten großen Projekte in der Region, nachdem 1921das Burgenland zu Österreich kam. Den Strom musste man freilich aus Ebenfurth „importieren“.
Im Jänner 1924 verkündete das Landesamtsblatt für das Burgenland:
„Die nordburgenländische Elektrizitätsgenossenschaft in Eisenstadt plant die Verlängerung der bestehenden Hochspannungsleitung in Neufeld des Elektrizitätswerkes in Ebenfurth in der Richtung gegen Stinkenbrunn-Müllendorf-Hornstein mit einer Abzweigung von Stinkenbrunn nach Zillingthal, ferner die Errichtung von Transformatorenstationen in diesen Orten, den Ausbau der Ortsnetze, schließlich die Ergänzung der Leitung in Neufeld entsprechend der stärkeren Inanspruchnahme dieser Leitung.
(…)
Es ist beabsichtigt, am 29. Jänner die Begehung in Neufeld selbst, sowie von Neufeld nach Stinkenbrunn und Zillingthal vorzunehmen, ferner die Leitung der bezüglichen Ortsnetze zu kommissionieren und, falls es die Zeit erlaubt die Begehung bis Müllendorf fortzusetzen.
(…)
Die Interessenten für die Gemeinde Stinkenbrunn und Zillingtal versammeln sich um 2 Uhr nachmittags in der Gemeindekanzlei in Stinkenbrunn. (…)“
Ergänzend:
- Der Strom für Steinbrunn kam also von Ebenfurth. Die Arbeiten an den Überlandleitungen und dann in der Ortschaft selbst erfolgten im Laufe des Jahres. 1925 gab es dann in den Haushalten in Steinbrunn Strom.
- Interessant: Laut Beschreibung ging die Hauptleitung von Neufeld nach Steinbrunn, dann nach Müllendorf und erst dann nach Hornstein.
Quelle: Landesamtsblatt für das Burgenland. 22. Jänner 1924.