Zwei Quellen von 1939 und 1968 liefern Daten zum Tabakanbau und dem Tabakstadl in Steinbrunn, der bis 2007 in der Hauptstraße an der Ortsausfahrt (Richtung Neue Siedlung) stand.
- In einem Bericht über den „Tabakbau 1939 in Niederdonau“ wird in einer Zeitung 1940 festgehalten, dass u.a. in „Stinkenbrunn, Zillingtal und Pötsching“ jeweils ein „Spezialtrockenschuppen“ errichtet wurde. Dort werde die „Ganz-Pflanzenernte“ getrocknet. Bei einem dieser „Spezialtrockenschuppen“ muss es sich wohl um den Steinbrunner Tabakstadl handeln, der demnach bei seinem Abbau fast 70 Jahre alt war.
- 1939 wurde in Steinbrunn „dunkelfeuernder Virgintabak“ auf großen Flächen angebaut. Die Anstrengungen, den Tabakanbau zu verstärken, waren dem Krieg geschuldet: Nach Ausbruch des 2. Weltkriegs 1939 wurden Tabakimporte aus Übersee unmöglich, die Sucht der Raucher blieb. Daher versuchte man mit großem Aufwand, den wärmeliebenden Tabak innerhalb des Dritten Reichs anzubauen.
- Nach dem Krieg wurde der Tabakanbau fortgesetzt. 1965 war Steinbrunn hinter Pöttsching und Nikitsch die größte „Tabakgemeinde“ im Burgenland.
- Die Tabakübernahme wurde von einer Agentur in Walbersdorf besorgt, seit 1965 wurde nur mehr Trockentabak angenommen.
- Die Trockenscheunen (Tabakstadl) waren bis 1965 im Besitze der ATAFEG und wurden dann an Privatpersonen bzw. Pflanzergemeinschaften verkauft. So auch in Steinbrunn.
Quellen:
- Welt-Neuigkeits-Blatt, 5. Jänner 1940, Seite 8.
- Entwicklungsplan Burgenland, 1968.