Stinkenbrunn mit weißer Ziege

Eine kleine Bildanalyse zu einer Postkarte aus den 1940er-Jahren. Ich habe das Motiv „Stinkenbrunn mit weißer Ziege“ getauft.

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  • Ansichtskarte „Stinkenbrunn Niederdonau“, Nr 60938; gelaufen. Poststempel undeutlich, vermutlich 1941; Nummer auf Rückseite: 66651: Die Aufnahme muss zwischen 1938 und 1945 entstanden sein, nur zu dieser Zeit gehörte Steinbrunn zu „Niederdonau“.
  • Die Aufnahme dürfte Teil einer Serie gewesen sein: Es finden sich unter dem Titel „Stinkenbrunn Niederdonau“ auch andere Ansichtskarten, die etwa die Kirchengasse und das alte Gemeindeamt zeigen.
  • Zu sehen ist die Obere Hauptstraße, fotografiert auf der sogenannten Kokica stehend etwa auf Höhe der (heutigen) Hausnummer Obere Haupstraße 32.
  • Im Zentrum der Aufnahme steht eine weiße Ziege, die der Fotograf offenbar zwar bewusst in die Bildmitte genommen hat, die aber durch ihre Kopfbewegung unscharf abgelichtet wurde.
  • Direkt oberhalb der Ziege ist die Einfahrt von der Oberen Hauptstraße in die Mittergasse (Ecke Heuriger Franta) zu erkennen. Etwas oberhalb sitzt auch vor einem Haus eine Person, die allerdings nur mehr in Umrissen zu sehen ist.

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  • Man erkennt, dass auf der linken Straßenseite die Verbauung der Oberen Haupstraße nur etwa bis zu den Hausnummer 24 oder 26 reicht. Einige Häuser auf der rechten Seite der Oberen Hauptstraße stehen heute noch (zB Haus Nr. 29).
  • Die Kokica selbst ist baumlos – kein Wunder, wenn sie als Weide für Ziegen diente.
  • An der Straße unten finden oder fanden zum Zeitpunkt der Aufnahme offenbar Bauarbeiten statt. Ganz links liegen vier große Betonrohre, vor mehreren Häuser liegen Schotter- oder Sandhaufen.

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  • Interessant auch die Rückseite der Postkarte: Eine Steinbrunnerin schreibt einer Familie in Deutschland, bei der sie offenbar gearbeitet hat. Sie berichtet, dass in Steinbrunn „Ferien auf Widerruf“ seien, da ein Verlassen des Orter aufgrund starker Schneeverwehungen unmöglich sei. Die Straße nach Eisenstadt sei unpassierbar. Die Ansichtskarte trägt den Neufelder Poststempel.

Wer mehr oder anderes auf der Postkarte erkennt: Bitte um Meldung!

2 Gedanken zu “Stinkenbrunn mit weißer Ziege

  1. Eine Langzeitaufnahme wie mir scheint. Der Kopf der Ziege, die steht und frisst ist unscharf. Nehme an, die aufnahme ist von einem stativ gemacht mit relativ kleiner Blende, dadurch kommt die lange Belichtungszeit zustande.

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